Curriculum

Psychologen, Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten und Ärzte können die Weiterbildung in klinischer Hypnose absolvieren. Sie schließen die Weiterbildung mit dem Zertifikat Hypnotherapeut ab. Für die Seminare beantragen wir die Akkreditierung bei der Psychotherapeutenkammer Nordrhein.

Hypnotherapeutische Methoden können gewinnbringend in Beratungsprozessen eingesetzt werden. Daher sprechen wir auch andere Berufsgruppen aus dem beratenden und sozialen Bereich an. Wir arbeiten mit einem geteilten Curriculum. Berater und Coaches können als hypnosystemischer Berater zertifiziert werden.

In 8 Grundlagenkursen (G-Kurse) und 4 speziellen Anwendungskursen (AN-Kurse) wird praxisnah hypnotherapeutisches Arbeiten geübt. Jeder Kurs ist in sich abgeschlossen und kann einzeln gebucht werden. Das Supervisionsangebot von 50 Stunden dient der Klärung von Fragen und Praxisintegration der hypnotherapeutischen Arbeit. Die Supervision kann in der Gruppe absolviert werden.

Methoden unserer Workshops sind vor allem Demonstration, theoretische Einordnung der Modelle sowie Partner- und Gruppenarbeit. In Selbsterfahrungsübungen werden die Inhalte sofort umgesetzt.

Curriculum

Das Curriculum besteht aus 8 aufeinander aufbauenden Grundlagenkursen (G1 bis G8) sowie 4 Anwendungskursen (4 AN-Kurse, frei wählbar) zur individuellen Spezialisierung und 50 Supervisionsstunden. Um das Abschlusszertifikat zu erhalten, müssen alle Grundlagenkurse und mindestens 4 der Anwendungskurse absolviert werden. Zur Zertifizierung als Hypnotherapeut sind zwei Behandlungsberichte vorzulegen, in denen eine hypnotherapeutische Intervention wesentlicher Bestandteil der therapeutischen Strategie war.

 
  • Grundkurse
    G1 Einführung in die Ericksonsche Hypnotherapie
    • Grundanschauungen und anthropologische Prämissen Ericksons
    • Nutzung des Weltbildes des Klienten
    • Unbewusste und bewusste Beeinflussung körperlicher und psychischer Vorgänge
    • Suggestibilitätstests
    • Einfache Tranceinduktion
    • Klassische und indirekte Induktionen von Trance
    • Überblick und Beispiele für Ericksonsche Behandlungsstrategien
    G2 Verbale und nonverbale Kommunikationsmuster
    • Struktur und Aufbau einer Trancesitzung
    • Rapport und Pacing und Leading, Utilisierung der inneren Landkarte
    • Nutzung verbaler und nonverbaler Kommunikationsmöglichkeiten
    • Sprachliche und nichtsprachliche Hinweise auf Repräsentationssysteme
    • Techniken des „Ankerns“, Nutzung von Affektbrücken
    G3 Induktion und indirekte Kommunikation
    • Indirekte Kommunikationsformen wie Stellvertreter- und Einstreutechnik
    • Direkte und indirekte Zugänge zu Problemen und Lösungen
    • Milton-Modell und Meta-Modell
    • Beiläufig erzeugte Trancezustände (Konversationstechniken)
    • Symbolische Verkürzungen und Symbolfiguren in der Therapie
    G4 Nutzung von Trancephänomenen I
    • Methoden der Trance-Vertiefung (direkt und indirekt)
    • Nutzung ideomotorischer, ideosensorischer und ideoaffektiver Signale
    • Amnesievorschläge
    • Posthypnotische Suggestion
    G5 Altersregression
    • Altersregression und Altersprogression
    • Aktivierung traumatischer Erlebnisse vs. Retraumatisierung, hypnotherapeutische Traumatherapie
    • Regressive Neukonstruktion belastender Erfahrungen
    • Parenting und Reparenting
    • Indikation und Kontraindikation der Hypnose
    G6 Nutzung von Trancephänomenen II
    • Entwicklung von Symbolen und Arbeit mit Symbolen
    • Arbeit mit inneren Anteilen einer Person
    • Assoziierung von Ressourcen, Dissoziierung von Problemtrancen
    G7 Therapeutische Geschichten und Metaphern
    • Konstruktion und Nutzung von Anekdoten und Metaphern zwecks Diagnose
    • Problemmetapher und Lösungsmetapher, Lebensmetaphern
    • Einbau von Kontexterweiterungen und Lösungsvorschlägen
    • Auslösung interner Suchprozesse, indirekte Induktion von Trancephänomenen
    • Embedded metaphor structure
    G8 Integration und spezielle Anwendungen
    • Einbettung in andere Therapieformen (Einzel- und Gruppenarbeit)
    • Systemische, psychodynamische und verhaltenstherapeutische Aspekte Ericksonscher Hypnotherapie
  • Anwendungskurse
    AN Arbeit mit Systemen
    • Hintergründe systemischer Arbeit
    • Begriffsklärungen
    • Methoden und Arbeit in simulierten Familien
    • Grundlagen systemischer Arbeit
    • Subsysteme
    • Das Konzept von Grenzüberschreitungen
    • Rollenspielarbeit in simulierten Familien
    • Lösungsstrategien in der systemischen Arbeit
    AN Familienstellen I: Systemische Arbeit mit der Familienskulptur (Selbsterfahrung)
    • Einführung in die Arbeit mit der Familienskulptur
    • Märchenbilder und Rollen als Vorbilder in der Familie
    • Grundordnungen, ökologische Prinzipien, Bindungsgesetze
    • Familiengeschichte und Wirkung von Herkunftssystemen auf das eigene System
    • Selbsterfahrung: Arbeit mit der eigenen Familie und Herkunftsfamilie
    AN Familienstellen II: Trance und Position im Familiensystem
    • Anamnestische Erhebungen
    • Beiläufige Tranceinduktion während der Anamnese
    • Grundbegriffe und Methoden
    • Trancemerkmale in der Aufstellungsarbeit
    AN Individuelle Burnout-Prophylaxe in helfenden Berufen
    • Information über Burnout
    • Psychohygiene von Therapeuten
    • Systemische Ordnung des Helfen
    AN Hypnotherapeutische Verfahren im Coaching-Prozess
    • Hypnose und Selbsthypnose als unterstützende Methoden im Beruf
    • Optimierung der eigenen Arbeitsweisen
    • Coachinganlässe und Anwendung hypnotherapeutischer Methoden, Anwendung in unterschiedlichen Settings (Führungskräfte, Teams)
    AN Hypnotherapie und Verwendung von Ritualen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
    • Arbeit mit Zauberwelten von Kindern und Glaubenswelten von Jugendlichen
    • Individuelle Rituale, allgemeine Rituale – vom Osterhasen übers Christkind zum Popstar
    AN Hypnotherapie bei Phobien und Angststörungen
    • Optimierung therapeutischer Verläufe durch Einsatz hypnotherapeutischer Methoden zugeschnitten auf Ängste und Phobien
    AN Hypnotherapie bei Schmerzstörungen
    • Schmerzerkrankungen, chronische Schmerzen
    • Hypnotherapeutische Diagnostik und Interventionsstrategien
    AN Hypnotherapie zur Raucherentwöhnung und bei Schlafstörungen
    • Anamnese von Rauchverhalten
    • Ressourcenarbeit, Entspannungsbilder, positive innere Zukunftsbilder und deren Verankerung
    • Selbsthypnose, Entspannungsbilder, individuelle Trancen entwickeln
    AN Teilearbeit (Ego States)
    • Verschiedene Strömungen in der Teilearbeit
    • Entwicklung der Ego State Arbeit, Nutzen in der therapeutischen Arbeit
    • Anwendungen bei Dissoziation, Trauma
    • Weitere Anwendungen
    AN Impact Therapie
    • Impact Therapie als synergetisches Verfahren, Parallelen und Differenzen zu Transaktionsanalyse, NLP, REBT
    • Kreative Arbeit als Kernstück, Arbeit mit Objekten
    • Fallbeispiele und Übungen
  • Supervision

    Zur Ausbildung gehören mindestens 50 Unterrichtseinheiten Supervision (je 45 Minuten), die auch in der Gruppe absolviert werden können. In der Supervision gibt es ausreichend Zeit für Fallbesprechungen, Klärung inhaltlicher Fragestellungen und Fragen zur Integration von Hypnotherapie in den Arbeitsalltag.